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Thread: Leute, die Longfics schreiben; Wie???

Eröffnet am: 13.10.2023 09:42
Letzte Reaktion: Heute 12:14
Beiträge: 3
Status: Offen
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- Fanfiction




Verfasser Betreff Datum
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 kazoo9 Leute, die Longfics schreiben;... 13.10.2023, 09:42
 _Delacroix_ Leute, die Longfics schreiben;... 13.10.2023, 11:21
 Backfisch85 Leute, die Longfics schreiben;... Heute, 12:14
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Von:    kazoo9 13.10.2023 09:42
Betreff: Leute, die Longfics schreiben; Wie??? [gesperrt]
Ich möchte mich wirklich selbst daran versuchen, aber es fällt mir schwer, Kapitel mit mehr als 2.000 Wörtern zu schreiben oder mich an einen Zeitplan zu halten. Die längste Fic, die ich je geschrieben habe, ist gerade einmal 18.000 lang, aber ich möchte unbedingt versuchen, etwas Längeres zu machen, insbesondere dieses Jahr für NaNoWriMo. Also, für alle, die an einem Longfic arbeiten oder in der Vergangenheit Longfics geschrieben haben, irgendwelche Tipps?



Von:    _Delacroix_ 13.10.2023 11:21
Betreff: Leute, die Longfics schreiben; Wie??? [Antworten]
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Also ich plane meine langen Sachen grundsätzlich anders als meine kurzen. 
Wenn ich in nem Thema drin bin und ich will einen OS schreiben, kann es sein, dass ich mich hinsetze und ihn einfach runtertippe. Bei so einem langen Werk ist das schlicht nicht drin, sonst verhungerst du zwischendurch. 
 
Was ich aber sehr hilfreich finde, ist Kontinuität. Wenn ich jeden Tag 200 Wörter schreibe, habe ich schnell 10000 Wörter zusammen. (Vor allem, wenn ich mir nach den 200 sage. Ach, den Satz/Absatz schreibste noch) Das Problem ist, viele User nehmen sich vor: Ich schreibe täglich 1000 Wörter. 
Das klappt die ersten drei Tage, dann kommt der Alltagsstress und sie fangen an es schleifen zu lassen. Das Ziel ist schlicht zu hoch angesetzt. Es muss so niedrig sein, dass man auch bei Stress noch sagt: Die fünf Minuten hab ich dafür Zeit.
Dann bleibt man auch am Ball. 
“Kindness is never a mistake. Somewhere in the heart it is always remembered.”
   
― C.S. Pacat, Dark Rise



Von:    Backfisch85 12.06.2024 12:14
Betreff: Leute, die Longfics schreiben; Wie??? [Antworten]
Also meine Longfics bis jetzt werden als Größenordnung am Ende so bei 300k und mehr liegen. Um das zu schaffen ist es bei mir ist es in der Regel so:

1. Schreib für ein Fandom in dem du sehr lange sein wirst. Solche langen Geschichten können Jahre in Anspruch nehmen. Ein temporäres ist da nix. Wenn du das Fandom verlässt, wirst du auch deine Story in der Regel links liegen lassen.

2. Du musst der größte Fan deiner Story sein. Wenn du die Idee irgendwann nicht mehr gut findest, wirst du nicht mehr daran arbeiten wollen.

3. Halte dich nicht an einen Zeitplan. Klar wird das Engagement der Fans größer mit regelmäßigen Updates, aber das setzt dich auch unter Druck. Es soll dir auch weiterhin Spaß machen zu schreiben also mache keinen Job aus deinem Hobby. Denn wenn wir mal ehrlich sind, du sitzt da Stunden dran und dein Lohn sind im besten Fall ein Paar Kommentare, die nicht mal einen Aufwand von 5min hatten. Schreibe in erster Linie für dich.

5. Ein Chapter ist so lang, wie es sein muss. Ich habe Chapter mit 23k aber auch 4k. Kommt eben auf den Inhalt drauf an und was ich in diesen Chapter abarbeiten möchte, um nicht bei über 200 Kapiteln zu enden. Zu viele Kapitel erschlagen mich meistens eher und meine Erfahrung ist, dass Leser sich ehr über Lange Kapitel freuen. Zudem die Meisten mit E-Books lesen und man einfach die Stelle speichern kann, an der man ist. Die meisten meiner Kapis haben so um die 8k an Wörtern.

6. Hab ein extra Dokument in dem du Ideen und zukünftige Textpassagen niederschreiben kannst. Manchmal packt einen die Muse und man hat eine Szene im Kopf, die vielleicht erst gegen Ende kommen wird. Schreib sie auf. Beim Schreiben sammelt sich so einiges an Material an, womit man seine Geschichte füllen kann.

In wie weit deine Arbeitsweise ist, musst du für dich selber herausfinden. Ich schreibe zum Beispiel einfach drauf los ohne einen Plan. Die Ideen kommen mit dem Schreiben bei mir. Zwar habe ich auch schonmal versucht eine Kapitelübersicht zu benutzen, wo ich was in welchem Kapitel abarbeiten werde, aber in der Regel halte ich mich nicht daran. Mir gehen immer die Pferde durch. ;)
Wenn ich ein Kapitel fertig habe poste ich es auch gleich. Das hilft dabei am Ball zu bleiben, als wenn ich die Komplette Geschichte zuerst Scheibe. Etwas Druck ist immer gut, aber eben nicht zuviel. Bringt mir halt kein Brot auf den Teller.
Doch bei dieser Arbeitsweise musst du dir bewusst sein, dass du eigentlich nicht mehr zurück kannst. Also Sachen noch einmal zu ändern geht natürlich, kann das bei Lesern in Verwirrung enden. Diese Arbeitsweise funktioniert zwar sehr gut bei mir, da ich nie was ändere an meinem bereits geschrieben Plot, aber wenn du eine neue Idee hast die deinen gesamten bisherigen Plot ändern würde, jedoch besser ist, dann kann dich das vielleicht schnell demontieren, da du nicht mehr so überzeugt von der alten Idee bist. Es kann also ein Risiko sein so wie ich arbeite.

Wenn du das Gefühl hast, deine Story geht zu schnell voran, dann Bau alles mögliche ein. Z.B. Gedanken/ Gefühle der Charaktere, kleinere Szenen die sie mehr zusammen führen, Metaphern, Vergleiche, Adjektive, ect. Aber nur wenn es auch einen Mehrwert darstellt. Ellenlange Beschreibungen von Orten, die für den Plot eigentlich nicht relevant sind und nur einmal vorkommen braucht man nicht. Deine Story ist lang genug in dem Fall. Sowas ist nur unnötiger Fillerkram der in der Regel niemanden wirklich interessiert. Bei Plot relevanten Orten die oft vorkommen ist das natürlich was anderes. Aber auch hier würde ich versuchen es organisch einzubauen, statt eine Aufzählung.

Z.B. Nicht: "Das Zimmer hatte eine rote Wand. An der Seite war ein Fenster mit Blauen Vorhängen. Über dem Fenster gab es eine Uhr..."

Nutze lieber die Sicht deiner Charaktere: "Als er den Raum betrat, stachen ihm sofort die leuchtend roten Wände entgegen. Zusammen mit dem ein fallenden Licht der Sonne durch ein Fenster gleich gegenüber von ihm, wirkte es fast als Stünde der Raum in Flammen. Lediglich die kühlen blauen Vorhänge, welche das klare Glas so schmeichelhaft umspielten, vermochten dieses brennen zu lindern und die Einrichtung in eine warme Sinfonie zu dirigieren, begleitet durch das taktvolle Ticken der Uhr gleich über den Fenster. Ein sonderbarer Raum, wie er fand doch keineswegs abschreckend"

Und gleich mal das dreifache an Wörtern. Ist zwar jetzt bisschen gesülzt aber ich glaube es fällt auf wie man Geschichten Ausschmückung kann.

Beim schreiben eines Kapitels bin ich persönlich total chaotisch. Ich schreibe nicht chronologisch sondern an den vorkommenden Szenen die mich gerade am meisten inspirieren und führen sie dann zusammen. Dadurch kann ich besser entscheiden wann ich welche Teile einer Konversation einbaue. Dinge die ich ursprünglich am Ende hatte, sind dann eventuell in die Mitte/ Anfang gerutscht. Aber das muss jeder für sich entdecken.

So das ist so das was mir jetzt spontan alles eingefallen ist. 🤔
Du kannst aber gerne fragen stellen.
LG Backi





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