Ganzjährige Schreib-Challenge für alle von Sirielta ================================================================================ Kapitel 1: 1. Geschichte und Erklärung -------------------------------------- Diese erste Geschichte dient quasi als Beispiel, weil sie von mir selbst geschrieben worden ist. ;) Ich weiß nicht, ob ich es gut hinbekommen habe, aber ich habe mein Bestes gegeben. xD Normalerweise hab ich nicht so viel mit Thriller zu tun, deswegen kann ich gar nicht beurteilen, ob ich es getroffen habe oder nicht. :'D Ich wollte aber, dass es fair ist und ich es genauso schwer/einfach habe wie ihr, deswegen hab ich meine Vorgaben genauso wie eure nach Zufall gelost. ;) Viel Spaß also beim Lesen und es würde mich freuen, wenn es jemanden von euch dazu ermutigt, ebenfalls bei dieser Challenge mitzumachen! :) Meine Vorgaben waren: Genre: Thriller Figurentypen: Arzt, Faultier Cole duckte sich hinter die Mauer und sah sich alarmiert in alle Richtungen um. Seine ursprünglich vollkommen weiße Kleidung, welche aus Hose, Hemd und Mantel bestand, hatte mittlerweile eine etwas andere Farbe angenommen. Das Faultier hielt sich ein wenig unbeholfen an ihm fest und betrachtete träge und ein wenig irritiert ebenfalls die Umgebung. Auch wenn das Faultier nur ein Tier und dazu noch ein langsames war, hatte Cole das Gefühl, dass es trotzdem mehr darüber wusste, was eigentlich los war, als er selbst. Immerhin wusste das pelzige Tierchen - im Gegensatz zu ihm - woher es ursprünglich kam und wer - und vor allem auch warum - es Cole vor die Türe gelegt hatte. Schon klar, Cole war ein Arzt und das Tier ein wenig verletzt, aber Cole war sich bisher eigentlich sicher gewesen, dass er seine Praxis ganz gut damit gekennzeichnet hatte, dass er ein Arzt für Menschen und nicht für Tiere war. Das alleine wäre schon seltsam und ein wenig nervig gewesen, aber als dann auch noch irgendein Unbekannter angefangen hatte, das arme, wehrlose Tier unbedingt töten zu wollen, war der Spaß endgültig vorbei. Und jetzt saß Cole hier, mit dem Faultier im Arm, und auf der Flucht vor einem Wahnsinngen. Angespannt wagte es Cole kurz erneut einen Blick über die Mauer zu werfen und erspähte dieses Mal auch wie befürchtet eine gewisse Gestalt. Mit einem Tuch vor dem Mund und einer Kapuze über dem Kopf, was wohl beides seine Identität verschleiern sollte, schlich der Mann, der die beiden nun wohl jagte, mit der Waffe in der Hand zwischen den parkenden Autos umher. Cole schluckte und duckte sich rasch wieder hinter die Mauer. "Scheiße", flüsterte er kaum hörbar und sah auf das Faultier hinab. "Was machen wir jetzt?" Das Faultier erwiderte seinen Blick nur ausdruckslos und wenig hilfreich aus seinen dunklen Knopfaugen. Plötzlich ertönte das knirschende Geräusch von Schritten auf Schotter und Cole erstarrte. Der Mann hatte den Abschnitt mit den Mauerresten erreicht. Cole wagte es kaum zu atmen, während er krampfhaft versuchte, herauszuhören, in welche Richtung der Vermummte ging. Es hörte sich an, als würde er sich ein wenig entfernen, aber man konnte es nicht genau sagen, da er mal so, mal so zu laufen schien, und - Cole blieb das Herz stehen. Der Waffenträger kam auf sie zu und das auch noch mit erhöhter Geschwindigkeit. Cole kauerte erstarrt hinter dem kläglichen Mauernrest, das Faultier fest umschlossen und glaubte, jeden Augenblick vor Anspannung sterben zu müssen. Die Zeit schien endlos langsam zu vergehen, nahezu stehen geblieben zu sein, und gleichzeitig kam der Verrückte viel zu schnell näher, so als würde er für die ganze Strecke nur zwei, drei Schritt benötigen. Das Geräusch der Schritte erstarb. Irritiert horchte Cole auf, blieb aber weiterhin in seiner Position und versuchte keinen Mucks von sich zu geben. Er betete, dass das Faultier - sofern diese Tierart überhaupt Geräusche machte - nicht ausgerechnet jetzt einen Laut von sich geben würde. Cole konnte die Anwesenheit des Maskierten förmlich spüren und diese jetzt herrschende Stille raubte ihm den Verstand. Was tat dieser Mann? Warum stand er da einfach? Und wo genau befand er sich überhaupt? Was hatte er vor? Dachte er nach? Hatte er sie vielleicht längst entdeckt? Am liebsten hätte Cole den Kopf gehoben und überprüft, was nun wirklich Sache war. Aber das durfte er nicht, gerade jetzt nicht. Er versuchte sich selbst zu beruhigen und schloss die Augen, welche er aber gleich darauf wieder öffnete. Wirklich gar nichts zu sehen war noch schlimmer, als nur das Wichtigste nicht zu sehen. Es fühlte sich an, als wären Stunden vergangen, bis der gefährliche Unbekannte sich endlich wieder bewegte und somit auch ein Geräusch verursachte. Er schien sich ein wenig anders hingestellt zu haben. Auch in dieser Position verharrte er ein paar endlos quälend lange Minuten, ehe er sich endgültig umdrehte und die Schritte sich entfernten. Cole konnte sein Glück nicht fassen und musste mit aller Kraft seinen Freudenschrei unterdrücken, der sich seinen Weg nach draußen bahnen wollte. Noch war der Wahnsinnige nicht vollständig weg und außer Hörweite. Cole wartete unverändert in seiner unbequemen Position und zwang sich dazu, bis 5 Minuten zu zählen. Als endlich das letzte "60" in seinem Kopf erklungen war, hob er vorsichtig eben diesen und spähte über die Mauer. Es war niemand zu sehen. Erleichtert aber immer noch auf der Hut, ließ er seinen Blick auch noch in alle anderen Richtungen wandern. Auch da konnte er niemanden erkennen. Cole fühlte sich, als würde ihm ein riesiger Steinsbrocken vom Herzen fallen und befreit holte er erst einmal tief Luft, um die mangelnde Sauerstoffversorgung der letzten Minuten wiedergut zu machen. Er sah sein lebendiges Umhänge-Gepäckstück glücklich an und musste dann leise lachen. Das kleine Tierchen hatte ja keine Ahnung, was hier gerade abgegangen war. Es sah so friedlich und zufrieden aus, als es Coles Blick erwiderte. Cole wurde wieder ernst und verdrängte seine vorrübergehende Freude. Noch war nicht alles vorbei und noch waren sie beide nicht in Sicherheit. Er warf einen erneuten Kontrollblick aus seinem Versteck, ehe er sich mitsamt dem Faultier erhob und schnellen Schrittes das Grundstück mit dem abgerissenen Haus verließ. Auch auf der Straße angekommen sah er sich immer wieder nach allen Seiten um, sichergehend, dass der Verrückte ihnen nicht wieder dicht auf den Fersen war. Dass er immer noch hinrer ihnen her war, stand für Cole außer Frage. Immerhin war dieser Typ alles andere als normal. Bei dem Gedanken daran legte Cole sogleich noch einmal an Geschwindigkeit zu und brachte so die Strecke halb laufend Stück für Stück hinter sich. Wie so oft schon an diesem Tag, schien auch jetzt dieser Augenblick und somit dieser Weg einfach nicht zu vergehen. Es fühlte sich an, als würde Cole niemals ankommen. Er war schon relativ weit, als der Knall eines Schusses die Luft zerriss. Cole fuhr zusammen und begann noch im selben Augenblick zu rennen. Er rannte, wie er noch nie in seinem Leben gerannt war und das, obwohl er ein nicht gerade leichtes Lebwesen vor sich her trug. Er rannte einfach um sein Leben. Das Adrenalin ermöglichte es Cole, Kräfte zu mobilisieren, von denen er bisher nicht gewusst hatte, dass er sie besaß. Das Rauschen des Windes und seine eigenen Schritte, die lautstark auf den Boden trafen, machten es ihm unmöglich zu hören, ob der Unbekannte ihm hinterher rannte oder nicht. Doch stehen zu bleiben und nachzusehen, war gerade das Letzte, was Cole tun würde. Und ganz egal, ob der Durchgeknallte noch hinter ihm war oder nicht, Cole würde nicht stehen bleiben, bis er sein Ziel erreicht hatte und sich in Sicherheit befand. Es schien ganz so, als würde die Zeit es endlich mal gut mit ihm meinen, als sie ihm weiteres Gerenne ersparte und die Polizeistation wenige Gebäude entfernt auftauchen ließ. Kapitel 2: Bei Tag und Nacht (von Colours_of_my_mind von Wattpad) ----------------------------------------------------------------- Mitten in der Nacht wache ich auf. In meinen Träumen hat er mich verfolgt. Draußen ist es nebelig, aber ich bin mir sicher ich kann jetzt nicht schlafen. Also ziehe ich meine Schuhe an und gehe in den Garten. Die alte Schaukel hängt zwischen den Bäumen. Leise quietscht sie im Wind. In meinen Mantel warm eingehüllt, laufe ich auf sie zu und setze mich. Meinem Haus habe ich den Rücken zugekehrt und jetzt schaue ich auf den dunklen Wald. Nur eine Wiese trennt mich zu ihm. Da höre ich plötzlich ein Geräusch und etwas huscht zwischen den Bäumen im Wald hin und her. Was war das? Übers Wochenende hatte ich mir vorgenommen hier hin zu fahren. Ganz alleine, nach der letzten Tierschutzdemo haben mich alle gehasst. Bei mir stehen die Tiere eben im Vordergrund. Ein Junge ist mir bis nach Hause gefolgt, hat Nachmittags an meiner Tür geklingelt und eine tote Ratte davor gelegt. Andauernd bekomme ich Briefe von ihm. Er würde mich nicht mehr aus den Augen lassen und Tag und Nacht bei mir sein. Tag und Nacht? Wie will er das denn anstellen. Nachts bin ich alleine. Wieder sehe ich wie etwas zwischen den Bäumen hin und her huscht. Also rufe ich in Richtung Wald:,,Hallo, ist da jemand?" Jetzt sehe ich wie dieses Etwas vor dem Waldeingang stehen bleibt. Ist das ein Mensch? Ich dachte ich wäre alleine hier. Es fällt in eine Position, die ich nicht richtig beschreiben kann und kommt genau auf mich zu gerannt. Schnell springe ich von der Schaukel und laufe in Richtung Haus. Doch das Etwas holt mich ein und bleibt direkt vor mir stehen. Ist das ein Hund? Langsam gehe ich ein paar Schritte rückwärts. Der Hund, für was ich es halte, kommt mir hinterher. Aus seinen leuchtenden Augen schaut er mich an. Ich stehe schließlich an einem Baum und kann nicht weiter weg gehen. Das Tier kommt mir immer näher. Jetzt heult es auf. Bei dem Laut muss ich mir die Ohren zu halten. Ich habe es also mir einem Wolf zu tun. ,,Nur die Ruhe bewahren", sage ich zu mir selbst in Gedanken. Schnell ziehe ich an der Schaukel und halte sie schützend vor mich. Das Tier springt geradewegs auf mich zu. Also haue ich ihm die Schaukel gegen den Kopf. Jaulend fällt der Wolf zu Boden. Ich renne zu meinem Haus und drehe mich um. Der Wolf rappelt sich wieder auf. Also gehe ich rein und schließe die Tür. Gerade noch rechtzeitig, bevor er dagegen springt und laut mit den Krallen an der Tür hinunter rutscht. Ich schließe die Tür vorsichtshalber ab und schaue aus dem Fenster. Der Wolf ist weder zu sehen, noch zu hören. Also mache ich mir einen Tee und setze mich auf den Sessel im Wohnzimmer. Durch die Vorhänge kann ich den Mond erkennen. Es ist Vollmond, nichts besonderes. Den habe ich auch schon öfter gesehen. Doch plötzlich höre ich wie jemand an der Türklinke, der Haustür drückt. Immer wieder und wieder. Ich halte meinen Tee ganz fest. ,,Er kommt hier nicht rein, ganz sicher nicht", sage ich mir in Gedanken. Das Geräusch will nicht mehr aufhören, bis ich höre das draußen klirrend etwas zu Boden fällt. Die Türklinke ist kaputt gegangen. Ich renne die Stufen ins obere Stockwerk. Die Treppe erscheint mir endlos. Als ich mich umdrehe, sehe ich, wie die Tür offen steht und vom Wind immer wieder auf und zu geht. Niemand ist draußen zu sehen. Soll ich wieder runter gehen und die Tür zu machen? Ich atme tief ein und aus und schleiche langsam die Treppe hinunter. In der Mitte bleibe ich kurz stehen. War da wieder ein Geräusch? Jetzt bemerke ich wie im dunkeln der Wolf durch die Tür rein schleicht. Noch hat er mich nicht bemerkt. Also gehe ich rückwärts die Stufen wieder nach oben. Plötzlich dreht er sich in meine Richtung. Ich erstarre, vielleicht kann er mich im Dunkeln nicht sehen. Doch mit seinen gelb, leuchtenden Augen starrt er genau in mein Gesicht. Aus irgendeinem Grund hatte es dieser Wolf auf mich abgesehen. Er hechtet die Treppen hoch und bringt mich zu Fall. Da erinnere ich mich, dass der heiße Tee noch in meiner Hand ist. Ein bisschen was ist schon daraus geschwappt. Schnell nehme ich den Rest und schütte es ihm in die Augen. Erneut jault er auf und ich kann mich befreien. Also laufe ich aus dem Haus und auf die Landstraße. Immer mit der Hoffnung, dass doch noch irgendwer hier rum läuft. Ich schließe meinen Wagen auf und will mich hinein setzen. Doch als ich die Tür schließe, bleibt er mit seinem Oberkörper dazwischen. Also schalte ich das Radio ein, um ihn vielleicht mit der Musik abzuschrecken. Es ist schließlich nur ein Tier. Der Nachrichtensprecher begrüßt gut gelaunt den nächsten Morgen:,,Es ist 05:30 und wir begrüßen die ersten Sonnenstrahlen ..." Plötzlich versucht der Wolf wieder aus dem Wagen raus zu kommen. Als er es schafft, schließe ich erleichtert die Tür und schaue was passiert. Wie ein tollwütiges Tier, rennt er in den Wald und kurz davor sieht es für einen Moment so aus, als würde er wie ein Mensch rennen. Beruhigt höre ich dem Nachrichtensprecher zu:,,Die alte, verwirrte Dame aus unserem letzten Interview ist immer noch davon überzeugt, dass sie einen Werwolf gesehen hat. Er soll aus unserem Wald raus gelaufen sein und sie bis zu sich nach Hause verfolgt haben. Wir sind uns sicher. So etwas würde ein Tier niemals tun." Ein Werwolf? Beruhigt, endlich in Sicherheit zu sein, schlafe ich auf dem Vordersitz ein. Als ich ein paar Stunden später aufwache, liegt ein Zettel auf meiner Windschutzscheibe und klemmt unter den Scheibenwischern. Genervt steige ich aus dem Wagen aus und sehe ihn mir an. ,,Bei Tag und Nacht, ihr Wolf.", steht auf dem Zettel. Geschrieben von:  Colours_of_my_mind (von Wattpad) Vorgaben: Genre: Thriller Figurentypen: Tierschützerin, Werwolf Vielen Dank an Colours_of_my_mind für's Mitmachen! :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)